Fachartikel | Verleumdung | 5 min lesen
Author: R.L., Juli 2021
Inhalt:
Die üble Nachrede?
Die Verleumdung?
Das Motiv?
Die Merkmale
Seien Sie kein Opfer
Wischen Sie vor ihrer eigenen Türe
Lösen Sie das Problem durch Kommunikation
Der rechtliche Weg
Verletzendes ist schnell geschrieben und noch schneller gesagt. Mit den heutigen Medien können absichtlich gestreute Gerüchte innert sehr kurzer Zeit verbreitet werden. Es gibt verschiedene Formen dieser unschönen Machenschaft.
Die üble Nachrede
Ehrverletzung in Form von wahren oder unbewusst unwahren Tatsachenbehauptungen.
- „Hast du schon gehört – Christines Mann kann wohl keine Kinder zeugen, jetzt ist sie von einem anderen schwanger!“ Auch wenn es wahr ist, gehört es nicht an die Öffentlichkeit.
- Jemand erzählt in der Nachbarschaft, dass Nachbar Meyer im Supermarkt stehlen würde. Der Rufschädiger glaubte einer Lüge oder hatte etwas falsch verstanden und gibt es ungeprüft weiter.
Die Verleumdung
Ehrverletzung in Form von bewusst unwahren Tatsachenbehauptungen. Die Behauptung ist nicht nachweisbar.
- Sie sagen zu Ihrem Nachbarn, dass er seine Frau schlägt, obwohl dies nicht stimmt. In Abgrenzung zur üblen Nachrede muss bei der Verleumdung die Unwahrheit der Behauptung dem Verleumder bewusst sein.
Ehre ist der Ruf, als ein charakterlich anständiger Mensch zu gelten.
Durch das gezielte Verbreiten von unwahren Nachrichten kann dem öffentlichen Ansehen einer Person Schaden zugefügt werden. So können am Arbeitsplatz über eine Person Dinge behauptet und verbreitet werden, die nicht wahr sind und welche die Ehre des Betroffenen verletzen. Er soll systematisch gedemütigt und schliesslich ausgeschaltet werden. Oft können sich die Betroffenen nicht davon richtig erholen. Etwas bleibt fast immer im Gedächtnis der anderen hängen; falsche Anschuldigungen lassen sich nur schwer aus der Welt schaffen.
Das Motiv
Wer einen anderen Menschen in der Öffentlichkeit schlecht macht und unwahre „Tatsachen“ über ihn verbreitet, will seinen Gegner auf versteckte Art sozial vernichten und erledigen.
Die Merkmale
Eine Person, die andere verleumdet oder deren Ruf schädigt, weist bestimmte Verhaltensmerkmale auf:
- Sie weiss, was sie tut. Sie zieht ihre Aktionen bewusst durch. Sie handelt wissentlich und willentlich.
- Sie hat kein Vertrauen zu ihren Mitmenschen. Sie hat Angst, die sie nicht offen zeigt.
- Sie spricht in groben Verallgemeinerungen: „Niemand will mit Peter zu tun haben“ oder „Jeder weiss, dass Christine oft fremd geht“.
- Sie will oft von eigenen Fehlleistungen ablenken, indem sie für andere Schwierigkeiten schafft.
- Sie will Mitleid oder Aufmerksamkeit erregen.
- Sie verbreitet angebliche Tatsachen, die nachweislich nicht der Wahrheit entsprechen.
Tipp für den, dem Verleumdungen zugetragen werden:
Wenn jemand Sie anlügt, dann wissen Sie, dass die Person auf versteckte Weise versucht, Sie zu kontrollieren.
Und umgekehrt, wenn Sie bei einem Mitmenschen einen Impuls wahrnehmen, Sie kontrollieren zu wollen, dann wissen Sie sehr gut, dass dieses menschliche Wesen Sie anlügt. Es wird Sie nicht nur anlügen – es lügt Sie an. Überprüfen Sie diese Fakten und Sie werden feststellen, dass sie stets zutreffen. Die Person versucht Sie zu kontrollieren, sie lügt Sie an.
- Sie gibt keine guten Nachrichten oder anerkennende Bemerkungen weiter.
- Sie kann angefangene Arbeiten nicht abschliessen. Um sie herum häufen sich unabgeschlossene Projekte an.
- Sie kann kein Gefühl der Reue oder Scham empfinden.
- Sie versucht, das Opfer kleiner zu machen, so dass es im Leben scheitert.
- Sie vermeidet es, anderen zu helfen.
- Sie hat wenig Freunde.
Seien Sie kein Opfer
- Sammeln Sie Beweise. Halten Sie Abmachungen schriftlich fest.
Dokumentieren Sie die Wahrheit. - Machen Sie Lösungsvorschläge. Bleiben Sie konstruktiv und flexibel.
- Bleiben Sie ursächlich, bleiben Sie in Bewegung und erfolgreich.
Erfolgserlebnisse machen stark. - Schweigen Sie nicht; lassen Sie sich nicht in eine Opferrolle drängen.
- Trennen Sie sich nötigenfalls von einer verleumderischen Person.
Wischen Sie vor ihrer eigenen Türe
- Rechtfertigen Sie sich nicht. Rechtfertigungen sind das Eingeständnis,
etwas Unrechtes getan zu haben. - Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihr eigenes Handeln:
Erkennen Sie eigene Fehler und berichtigen Sie diese.
Lösen Sie das Problem durch Kommunikation
Ein Problem ist alles, was entgegengesetzte Seiten von etwa gleicher Kraft hat: Absicht-gegen-Absicht, Idee-gegen-Idee, Kraft-gegen-Kraft.
- Sprechen Sie den Urheber der Gerüchte an.
- Vergrössern Sie das Problem nicht. Vermeiden Sie Vorwürfe und Anklagen.
- Verlangen Sie, dass die Person sich entschuldigt und die Sache richtigstellt.
Der rechtliche Weg
- Nehmen Sie massive falsche Anschuldigungen nicht klaglos hin. Akzeptieren Sie keine unsachliche Kritik. Verlangen Sie Fakten. Weisen Sie unpassende oder unfaire Kritik zurück und fordern Sie, dass solche Aktionen künftig unterlassen werden.
- Kündigen Sie Konsequenzen an – und machen Sie Ihre Verwarnung auch wahr.
- Lassen Sie sich in jedem Fall vorab von einem Anwalt beraten, ob Ihre Klage Aussicht auf Erfolg hat. Greifen Sie auf Ihre Rechtsschutzversicherung zurück, wenn Sie eine solche abgeschlossen haben.
- Erstatten Sie bei der nächsten Polizeidienststelle Anzeige und stellen Sie zugleich einen Strafantrag.
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Finden Sie mehr über sich selbst heraus und wie Sie sich in Sachen Verleumdung vielleicht besser verhalten können.
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